Reden macht Leute

Vorträge gekonnt vorbereiten und präsentieren.

Trainingsbuch zur Rhetorik

 
Autorin: Dr. Gudrun Frey, Geschäftsführerin eines Unternehmens für Training und Weiterbildung
Verlag: Walhalla Selbstmanagement, 1. Ausgabe 2006

Ein kompakt und gut lesbares Taschenbuch zu Grundlegendem rund um eine„gute“ Rede. Für Einsteiger und den beruflichen „Hausgebrauch“ völlig ausreichend, um ein Publikum ansprechend und professionell zu unterhalten, zu informieren oder zu motivieren.

Sie wollen eine Rede am Beginn einer Veranstaltung oder zu einem festlichen Anlass halten? Sie wollen ein brisantes Thema einem größeren Publikum anregend näher bringen? Sie haben Angst vor größeren Menschenmengen und wissen nicht, dieser erfolgreich zu begegnen? Mit diesem sehr eingängigen, kleinen Werk erhalten Sie viele Tipps und Tricks zum Umgang mit o. g. und anderen Situationen. 

Dies sind die Stationen im Buch:

Jeder hat eine natürliche Redebegabung

1. Mit der richtigen Einstellung zum Erfolg

2. Lampenfieber geschickt nutzen

3. Was Sie bei Vorträgen beachten sollten

4. Den Vortrag souverän meistern

5. Mit dem Vortrag überzeugen – so geht’s

6. Selbstsicherer durch Feedback

Literaturhinweise und Stichwortverzeichnis

Hier einige aussagkräftige Zitate und Erläuterungen zu den einzelnen Kapiteln:

1. „Voraussetzung für erfolgreiches Reden ist die Selbstakzeptanz. Sich selbst mit allen oft vermeintlichen Schwächen und Mängeln zu akzeptieren, ist manchmal ziemlich schwer. Dennoch ist dies eine wichtige Voraussetzung, um seine Meinung, seine Idee und Vorstellungen überzeugend darzustellen.“ (S.13) Dieses Credo durchzieht das ganze Buch. Neben einem gewissen fachlichen Know-how in Sachen Rhetorik, ermutigt die Autorin zu der persönlichen Färbung, die bspw. auch in einem leichten Dialekt liegen kann und so die Persönlichkeit der Rednerin positiv betont.

2. „Lampenfieber erst setzt die Impulse, um sich selbst zu übertreffen.“ (S. 19). Hier folgen auch einige nützliche Erklärungen zu den biochemischen Vorgängen bei Stress im Körper und einem möglichen Fluchtverhalten oder Blackout.

3. Körperhaltung, Gestik. Mimik, Outfit unterstreichen Ihre Rede. Zur Handhaltung: „Sie nehmen die Hände etwa in Hüfthöhe vor Ihre Körpermitte. Die Gesten gehen dann von der Körpermitte aus auf die Hörer zu. So schlagen Sie eine Brücke zu Ihren Hörern und fördern den Kontakt.“ (S. 54)

4. Die Wirkung einer Rede auch mit dem Tonfall, der Lautstärke und der Sprechgeschwindigkeit zu unterstreichen wird erläutert. Ein nettes Zitat von Cicero zeigt dies anschaulich: „So wie ein Pfeilschütze seinen Pfeilen nachblickt, um zu sehen, ob er getroffen hat, so soll ein Redner seinen Worten nachblicken, um zu kontrollieren, ob seine Worte überzeugt haben.“ (S. 69) Auch Tipps für „Ohrenöffner“ helfen beim Aktivieren der Zuhörer: Rhetorische Frage, Behauptung, Szenario entwickeln, Provokation, These, Anekdote/Witz, Gemeinsamkeiten, Prolepsis(die Vorwegnahme eines möglichen Einwandes) und ein aktuelles Ereignis können den Einstieg fördern.  

5. Welche Arten von Reden gibt es überhaupt? Und wie baut man gezielt  Spannung auf? Standpunktformel und Trichtergliederung werden erläutert. Die 5 Phasen eines Überzeugungsprozesses werden erklärt: Das Publikum zum Zuhörenbringen, die Hörer zum Mitdenken und Mitfühlen animieren, verunsichern fallsnotwendig, Einwände behandeln, Wiederholen und verstärken der bestenArgumente. Und der Schlusssatz (S. 116). Hier gibt es auch Tipps für den Umgang mit (unangenehmen) Fragen. „Verschieben der Antwort auf einen späterenZeitpunkt. Zuständigkeit klären. Die Frage interpretieren. Die Frage einengen. Sie ausweiten.“ (S. 153) 

6. Um eine Rede beurteilen zu können, benötigt man relevante Kriterien, die sind folgende: „ Die redende Person (Körpersprache, Sprechweise/Stimmführung, Einbeziehung der eigenen Person), Zum Thema (Aufbau/Struktur, Zur Sprache), Einbeziehung des Publikums (Blickkontakt etc.). (S. 172-174). So ist es leichter Fremd- und Selbstbild im Gespräch mit anderen abzugleichen und gezielt Verbesserungen herbeizuführen. Meist sei das eigene Selbstbild bei der Redenden jedoch negativ und kritischer als vom Publikum wahrgenommen. Eigene Unsicherheiten werden häufig als persönliche Eigenschaft positiv erlebt und können sogar Sympathien wecken. (behauptet jedenfalls Frau Frey).

Am Ende gibt es Tipps für die Auswahl eines geeigneten Rhetorikseminars, der dann vermarktungssicher, Ankündigungen zur eigenen Trainingsfirma folgen.

Ein rund um erfreuliches Einstiegsbuch, besonders für alle die bislang glaubten nicht vor anderen reden zu können. Die Autorin macht Mut und gibt praxisrelevante Hinweise die leicht umgesetzt werden können.

Nach-oben-SymbolDrucker-Symbol