Newsletter 36: April 2012

Familienunternehmen und was sie mit uns allen zu tun haben

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Sehr geehrte Damen und Herren,

ein wenig geistige Kost gefällig? 
Heute empfehle ich Ihnen endlich wieder ein ganz frisch aufgelegtes Buch. Damit gleich ein paar Geschmacksproben, um Ihren geistigen Appetit zu wecken. Doch soll dies erst einmal als kleine Mahlzeit auch den gröbsten Hunger stillen.
 
"Einführung in die Theorie des Familienunternehmens" von Fritz Simon, Carl-Auer Verlag 2012 
 
Warum eine Empfehlung zu Familienunternehmen? Sie sind ja möglicherweise in einem ganz anderen Organisationstyp beschäftigt?
 
Mir scheint, dass überall da, wo sich private und berufliche Beziehungen überschneiden, diese Themen untergründig eine Rolle spielen. Auch wenn man nur "geistesverwandt" ist. Entscheiden Sie selbst! 
 
 
Meine ausgewählten Schmankerl für Sie:

  • Akzeptieren Sie, dass in Ihrem Handeln zwei gleichberechtigte Formen der Rationalität nebeneinander stehen. Die persönlich/private Beziehung, als auch die beruflich/professionelle sind mit teilweise grundlegend unterschiedlichen Interessen und Absichten verknüpft.
  • Lernen Sie mit Widersprüchlichkeiten zu leben. Sowohl aus der privaten, als auch aus der beruflichen Beziehung können sich unterschiedliche - nicht direkt auflösbare - Dilemmata ergeben.
  • Unterschiedliche Beziehungsdauer beeinflusst das gegenwärtige Handeln: In Familien gibt es keine wirklich "endliche" Beziehung. Im Unternehmen kann man sich voneinander trennen. So gibt es also unterschiedliche Bedingungen für den Beziehungserhalt und daraus entstehende Abhängigkeitsverhältnisse.
  • Die Beteiligten tragen zu unterschiedlichen Anlässen unterschiedliche "Hüte". Diese sind für Außenstehende möglicherweise nicht immer erkennbar. Die Umwelt kann also irritiert reagieren, auch wenn die Beteiligten die Situation als "natürlich" empfinden.
  • Die Spielregeln im privaten Bereich sind andere als im beruflichen. Wer wann - was - darf und warum beruht auf anderen Vereinbarungen.
  • Der Wert einer Person im privaten beruht auf anderen Aspekten, als im professionellen Bereich. Hier spielt "Leistung" bspw. eine Rolle. Privat darf man ja auch ruhig "Durchhänger" haben und sich der Unterstützung des anderen sicher sein.

Die Konsequenzen dieser Paradoxien können Sie sich sicherlich vorstellen, da der Mensch ja nicht "zweigeteilt" ist, sondern emotional immer auf beiden Seiten steht. Wenn Sie daran denken, wie schwer es manchmal ist, mit einem Kollegen befreundet zu sein, dann sind Sie hier schon auf der richtigen Spur!

Viel Erfolg bei einer transparenten und bewussten Beziehungsgestaltung in ähnlichen Situationen!
 
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Nährende Begegnungen
wünscht Ihnen

Ihre Dagmar Wiegel
 

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