Teamführung

9 Kunststücke, mit denen Sie aus Einzelkämpfern eine Mannschaft machen

Autor: Heinz Becker

Verlag: Frankfurter Allgemeine Buch, 1. Auflage 2009

Noch ein Buch zur Teamführung? Ja und zu recht. Es ist erfrischend, praxisnah und mit vielen pragmatischen Tipps eine angenehme Begleitlektüre.

Teamführung: seit Jahren ein Dauerbrenner, zumal die Projektarbeiten zunehmen, Menschen sich aneinander gebunden fühlen ohne sich unbedingt zu mögen, der Druck auf positive Ergebnisse wächst.

Mit diesem Büchlein erhalten Sie viele praktische Tipps für eine gelingende Teamführung. Der Autor zäumt sein Pferd als „Akrobat“ auf. Er lehrt uns Kunststücke die im eigenen Zauberkasten bei richtiger Anwendung zur vollen Entfaltung kommen und ihre Wirkung nicht verfehlen.

Diese Kunststücke heißen bspw. „Streiten, Zupacke, Aufrütteln, Wertschätzen, Scheitern....“ . Er folgt dabei vorrangig einem gedachten Prozess im Projektarbeiten. Vieles kann aber auch selbstverständlich auf den normalen Arbeitsalltag übertragen werden. An jedem der 9 Kapitel fasst er am Ende die Ideen kurz zusammen. Viel gruppendynamisches Wissen fließt ein, ohne dadurch zu einem der psychologisierender Ratgeber abzurutschen. Im Gegenteil, das Wissen ist pragmatisch verpackt und führt immer zu konkreten Handlungsempfehlungen.

Bspw. die Fähigkeit im Prozess der Themensuche oder auch Lösungssuche, als Führungskraft so lange den Mund zu halten, um dann im richtigen, hier „magischen Moment“ zuzupacken.

Der sieht so aus: „Man hat das Gefühl in der Diskussion ist die Luft raus. So kommen wir doch nicht weiter! Die Lösung steht im Raum! Ich hab`s! Es ist alles gesagt. Aber wie entscheiden wir nun? Und was jetzt?“ (S. 85). Jetzt muss die Führungskraft einschreiten und die gefundene Richtung klar anpacken, die nächsten Schritte vorgeben.

Erfreulicherweise vertritt der Autor auch kein ideales Persönlichkeitsprofil für die ideale Führungskraft. Im Gegenteil. Jede Persönlichkeit hat im Führungsprozess Vor- und Nachteile. Diese müssen nur bewusst sein, um den Prozess eben fließen zu lassen.

Hier ein paar Tipps zur Teamsitzung (S. 123):
1.    Die Teamsitzung dient der gegenseitigen Information.
2.    Die Teamsitzung dient der Aktionskontrolle.
3.    Die Teamsitzung dient der Problemkontrolle.
4.    Die Teamsitzung dient der Problembehandlung.
Daraus leiten sich ganz logisch bestimmte Instrumente, wie hier das „rollierende Protokoll“ ab.

Das alles ist nicht völlig neu. Doch eine gestraffte Zusammenfassung geeigneter Ideen, die eher auf eine bestimmte Haltung abzielen, als eine perfekte Ratgeberliteratur sein zu wollen. Es macht Spass es zu lesen und lässt einen selbst an viele erlebte Situationen denken, die misslangen oder eben auch  geklappt haben.

Zielgruppe sind alle Führenden aber auch Berater, die zu diesen Themen ja bekanntlich zugezogen werden. Für junge Führungskräfte kann es zu wenig griffig sein. Leider suchen gerade junge Vorgesetzte nach ganz konkreten Handlungsanleitungen. Die Erfahrung lehrt jedoch dass soziale Kompetenz und Entscheidungsfähigkeit eine gewisse Reife benötigen. Das Buch ermuntert genau dazu.

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