Erfolgreiche Teamarbeit

25 Regeln für Teamleiter und Teammitglieder

Autor: Rolf Meier, Geschäftsführer der Transfer GmbH, Dozent an diversen Institutionen der Erwachsenenbildung

Verlag: Gabal, 2006, 1. Auflage

Wenn Sie das ABC der Teamführung kennen lernen wollen, sind Sie mit diesem praxisnah geschriebenen Buch gut beraten. Grundlegendes zur Zusammenarbeit und Führung von Teams wird hier gut strukturiert und eingängig lesbar auf ca. 180 Seiten beschrieben.

In folgende Themenbereiche werden die 25 Tipps eingepackt:

  • Voraussetzung: der passende Rahmen, die richtigen Leute (Sie finden u.a. hier Tipps zur richten Auswahl der Teammitglieder, Rollen in Teams etc.). Ein kurzes Lesebeispiel von Seite 16: "Geburtsfehler bei der Zusammenstellung von Teams:

    1. Es ist nicht klar, warum ein Mitarbeiter im Team ist.
    2. Die Hierarchieunterschiede sind zu groß.
    3. Es bestehen Konflikte zwischen Kollegen.
    4. Ein Mitglied hat resigniert.
    5. Jemand streut Gerüchte.
    6. Ein Mitarbeiter ist neidisch."

  • Bedingung: gute Kooperation (Spielregeln, Zuständigkeiten, Kommunikationsregeln etc.) Wieder ein Lesebeispiel: "Zielprüfung: Verschiedene Ziele sollten im Einklang miteinander stehen... Ziele müssen präzise sein... Ziele müssen realistisch sein... Ziele müssen überschaubar sein... Ziele sind positiv zu formulieren... Ziele sind zu terminieren... Ziele sollen motivieren..." (S. 52-53).
  • Daueraufgabe: Förderung der Teamkultur (Hemmnissen begegnen, Feedback, Motivation...). S. 99: gängige Problembereiche, die der besonderen Aufmerksamkeit bedürfen: Ziele, Information, Kommunikation, Arbeitsorganisation, Konflikte und Teamverständnis werden bspw. genauer beleuchtet.
  • Alltag: Konfliktmanagement (Konflikte erkennen und Spannungen vorbeugen, Mobbing...). Interessant eine Beschreibung einer Mediation zwischen 2 Konfliktpartnern, die nach einem bestimmten Schema zur Zusammenarbeit gebracht werden sollen (S. 145: In 11 Schritten zur Konfliktlösung)
  • Zentralfigur: Teamleiter (die eigene Rolle, Zielvereinbarung, Mitarbeiterförderung�) Er gibt u.a. nette Tipps für unterschiedliche Mitarbeitertypen: den Rivalen, den Hetzer, den Leidenden, den Flüchtigen, den Pessimisten. (S. 178-180)

Merksätze, Listen, Fragebögen und eine ansprechende graphische Gestaltung erleichtern das Lesen und regen immer wieder zum Innehalten an. Die Selbstwahrnehmung wird so geschärft und man ist als Leserin kontinuierlich in einem aktiven inneren Austausch mit dem Autor und dem eigenen Team. Eben ein "typischer Meier", dessen langjährige Erfahrung und Kenntnis im Bereich Erwachsenenbildung hier deutlich werden.
Manchmal war die Häufung der Checklisten etwas irritierend, da man nach dem Motto "Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht" viele redundante Tipps findet, die in immer wieder neuem Kleide in den unterschiedlichen Kapiteln auftauchten. In ihrer Gesamtheit können sie jedoch als Gedankenstütze stehen bleiben und so helfen, das eigene Tun messbar zu machen. Auf jeden Fall wird man dem Buch Praxisferne nicht unterstellen können.

Zielgruppe ist in erster Linie die jüngere Führungskraft, die beginnt, Verantwortung für ein Team zu übernehmen. Diese erfährt so ziemlich alles, was in Teams gut oder schlecht laufen kann und bekommt konkrete Instrumente an die Hand, Schwierigkeiten zu überwinden. Alte Hasen können hier ihr Wissen auffrischen und die eine oder andere Idee auch zur Selbtsreflexion nutzen.
Im Buchtitel richtet sich der Autor auch an Teammitglieder. Dies ist kritisch zu betrachten. Zumindest hätte man dann im Buch selbst auch auf die möglichen negativen Konsequenzen für ein Teammitglied, dessen Führungskraft inkompetent ist, hinweisen müssen, wenn es seinem Chef erzählt, wie das Team eigentlich zu führen wäre.

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