Sicher auftreten im Beruf

Autorinnen: Christine Tabernig / Anke Quittschau
Verlag: Haufe Verlag, 1. Auflage, 2005

 
Mit diesem praktischen und gut lesbaren Handbuch, ist die werte Leserin für die meisten Situationen im geschäftlichen Bereich gut gewappnet. Sowohl für Berufseinsteigerinnen als auch für die, die über mehr als nur eine gute Kinderstube im Benehmen verfügen, gibt es viele Tipps und Hinweise um die eigene Karriere nicht nur am Schreibtisch, zu fördern.

In 11 Kapiteln, auf etwas über 200 Seiten, erfahren Sie alles was Sie brauchen um positiv im Büro als auch bei gesellschaftlichen Anlässen aufzufallen.

Mit Übungsfragen in jedem Kapitel, können Sie schnell überprüfen, ob das Geschriebene auch schon in ihrem Denken verankert ist. Am Ende des Buches gibt es dazu ausführliche Antworten, die man auch als „Schnelllernkurs“ nützen kann.

Themen sind das Verhalten bei der 1. Begegnung (wobei es hier sowohl um das Outfit als auch das richtige Gespräch geht), Umgangsformen bspw. in öffentlichen Räumen, im Aufzug, mit Trinkgeld (eben z. B. im Flugzeug die Regel kein Trinkgeld zu geben, da sich das Flugpersonal als Gastgeber versteht), das leidige Thema „Small Talk“ und wie man damit geschickt Wartezeiten überbrückt. Hierzu gehört die Kenntnis welche Themen tabu sind (bspw. Religion, politische Themen u.ä.). Natürlich erfährt man das Wesentliche für den Bereich schriftliche und digitale Kommunikation, die auch das Handy mit einschließt. Endlich weiß man, dass diese verbal oft sehr stark verkürzten Mails, denen die Rechtschreibung abhanden gekommen ist, nicht zu einem seriösen Briefverkehr gehören.

Einbezogen wird das Thema „Meetings“ mit Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung. Dies könnte sicherlich ausführlicher behandelt werden, da es jedoch einen Grenzbereich im Thema darstellt, besorgt man sich – für intensives Einarbeiten – lieber spezielle Literatur zur Moderation von Veranstaltungen. Ähnlich ist es mit den Einschüben zu Begegnungen auf internationalem Parkett. Hier bleibt die Frage offen, ob nicht etwas klischeehaft mit anderen „Ländern und andere Sitten“ umgegangen wird. Sich hierfür besondere Literatur anzueignen ist empfehlenswert.

Der Dresscode bei Frauen ist besonders für eher konservative Unternehmen geeignet. Ob man auch bei 30 Grad tatsächlich in Feinstrumpfhose kommen „muss“ sollte dann vielleicht doch sehr stark vom Anlass abhängig gemacht werden dürfen. Hübsche Beinesind ja, wenn man die richtige Rocklänge einhält, durchaus ein ästhetischer Anblick, ohne sofort in erotische Wirkung abzudriften. Trotzdem gut zu wissen wie man keine Fehler macht. Für größere Anlässe wird das Thema Sitzordnung gut erklärt und hilft für die Vorbereitung umfangreicherer Veranstaltungen. Auf die wesentlichen Aspekte wird man hier aufmerksam gemacht.

Ausführlich und auf 2 Kapitel aufgeteilt erhalten Sie Einblick in gute Tischmanieren, hier sind Fotos unterstützend eingefügt, die bspw. anschaulich die richtige Haltung von Messer und Besteck zeigen. Wann ist Fingerfood wirklich auch mit den Fingern zu essen? Welche besondere Handhabung von „schwierigen Speisen“ sollte man kennen und – wenn man es selbst nicht kann - darf man den Kellner bitten den Hummer vorab aus der Schale zu lösen?

Mit der korrekten Form Einladungen auszusprechen und anzunehmen schließt das Buch seine Lektionen fast ab. Zum Schluss gibt es nämlich nochmals die sog. Benimmfallen, die einen kleinen Crashkurs im Falschmachen beinhalten.

Das ganze Werk ist gut lesbar und formal übersichtlich gestaltet.
Eine kleine Anmerkung der Rezensentin: Nur wer die Regeln kennt und beherrscht, darf sie auch brechen! Manchmal kommt vielleicht der Humor und eine gewisse lässige Souveränität in der Darstellung etwas kurz.

Glauben auch hier die Frauen, „die besseren Männer werden zu müssen“?

Besser ist es natürlich Bescheid zu wissen!